Für Schülerzeitungsmacher
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Organisation
Warum überhaupt Schülerzeitung?
Warum macht sich jemand überhaupt die Arbeit, eine Schülerzeitung zu erstellen? Lohnt sich die Zeit und Mühe überhaupt? Aber sicher!
Wo sonst habt ihr die Gelegenheit, eine eigene Zeitung herauszubringen? Selber recherchieren, selber schreiben, selber layouten. Bei einer Schülerzeitung kann jeder was machen und keiner bekommt was Fertiges vorgesetzt. Kein Lehrer mischt sich ein, geschweige denn hat was zu bestimmen.
Wer Schülerzeitung macht, beschäftigt sich immer auch mit seiner Schule. So steht Schülerzeitungsmachen auch für Veränderung. Ihr setzt in der Schule etwas in Bewegung, und sei es nur, dass sich die Schüler mehr Gedanken über ihre Bildungsstätte machen.
Nicht zu vergessen, ist natürlich der Spaßfaktor einer Schülerzeitung. Ihr werdet es merken…
Die Redaktion
Jede Profizeitung hat eine Hackordnung von der Chefredaktion über die Ressortleiter bis zu gewöhnlichen Redakteuren. Bei Schülerzeitungen geht es jedoch nicht um Geld und Macht, sondern um Spaß und gemeinsames Arbeiten. Die Zeitung ist ein Projekt aller Redakteure, daher sollten auch alle gleichberechtigt sein.
Zunächst heißt das, dass es keinen Boss gibt. Wichtige Entscheidungen werden von der Redaktion gemeinsam getroffen:
>> Erscheinungstermine, Redaktionsschluss, Aufmachung, Umfang
>> Auswahl der Artikel und Anzeigen
>> Verkaufspreis
>> etwaige Lehrerbeteiligung
Die Redaktion sollte sich regelmäßig treffen. Wenn ihr einen festen Termin vereinbart – zum Beispiel jeden zweiten Mittwoch nach der Schule – braucht ihr nicht ständig neue Absprachen zu treffen. Auf den Redaktionssitzungen könnt ihr euch durchaus mal so richtig streiten, nur sollte dies auf einer sachlichen Ebene geschehen. Für den Zusammenhalt der Gruppe ist es wichtig, hin und wieder gemeinsame Aktionen zu unternehmen, die unabhängig von der Zeitung Spaß machen, zum Beispiel Grillen, Kino- euch fällt sicher was ein!
Der Chefredakteur
Trotz der Gleichberechtigung in der Redaktion braucht ihr einen Chefredakteur, der allerdings nicht so heißen muss. Er sorgt dafür, dass Termine eingehalten werden und bei der Herstellung der Zeitung alles klappt.
Der Chefredakteur ist für den Inhalt der ganzen Zeitung verantwortlich. Das bedeutet, er muss alle Texte gelesen haben und darauf achten, dass die Artikel nicht gegen Gesetze verstoßen. Deshalb kann er sich notfalls weigern einen Artikel unter seiner Verantwortung zu veröffentlichen.
Wenn ihr in eurer Redaktion möglichst viel gemeinsam entscheiden möchtet, könnt ihr für jede Ausgabe einen anderen Chefredakteur wählen. So trägt jeder von euch mal die Verantwortung für die Ausgabe einer Schülerzeitung.
Aufgabenverteilung
Damit eure Arbeit möglichst reibungslos abläuft, ist es sinnvoll, für bestimmte Aufgaben, jeweils eine verantwortliche Person zu benennen. So könnt ihr verhindern, dass sich für bestimmte Dinge niemand zuständig fühlt und ihr euch dadurch selbst behindert.
Wichtig dabei ist, dass wirklich nur eine Person für die Aufgabe verantwortlich ist. Dies bedeutet aber nicht, dass diese Person sich um alles kümmern muss, sondern nur den Überblick behält und die Aktivitäten koordiniert.
Eine organisatorische Aufgabenverteilung macht Sinn in den Bereichen Layout, Anzeigensuche, Geldverwaltung, Druck und eurem Postfach in der Schule.
Redaktionell könnt ihr ebenfalls Aufgaben verteilen. Sinnvoll ist es vielleicht, wenn ihr Zuständigkeiten nach Rubriken verteilt. Auch hier gilt, verantwortlich sein, bedeutet nicht alles selber schreiben zu müssen, sondern nur dafür zu sorgen, dass angekündigte Artikel auch geschrieben werden.
Zeitplan
Die Planung der nächsten Ausgabe beginnt gleich nach dem Erscheinen der vorherigen – auch wenn eure Zeitung nur alle drei Monate erscheint. Zunächst werden die Termine festgelegt:
>> Der Erscheinungstermin ist frei wählbar, allerdings empfiehlt es sich nicht, mitten in der Klassenreisezeit herauszukommen.
>> Da der Druck ungefähr eine Woche dauert, muss das Layout entsprechend rechtzeitig fertig gestellt sein. Um vernünftig planen zu können, müssen alle Artikel zu einem bestimmten Termin fertig sein. Danach wird nur korrigiert und gelayoutet. Wenn ihr für
>> Korrektur und Layout zusammen zwei Wochen berechnet, liegt der Redaktionsschluss also drei Wochen vor dem Erscheinungstermin.
>> Der Anzeigenschluss ist der Termin, bis zu dem die Anzeigen besorgt sein müssen. Normalerweise fällt er mit dem Redaktionsschluss zusammen.
Damit ausreichend Zeit zur Recherche und Anzeigensuche bleibt, solltet ihr alle Termine mindestens zwei Monate vor dem Erscheinen festlegen. Da erfahrungsgemäß die Zeit nie ausreicht, solltet ihr überall genügend „Luft“ einplanen.
Lehrer
Es steht euch frei mit Lehrern zusammenzuarbeiten, rechtlich seid ihr dazu aber nicht verpflichtet. Es ist nicht unbedingt nötig. Die Entscheidung liegt bei euch. Wenn ihr zum Beispiel in rechtlichen oder finanziellen Fragen oft unsicher seid, kann ein Lehrer vielleicht helfen. Voraussetzung dafür ist, dass ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis besteht.
Sprecht mit der Beratungsperson auf jeden Fall ihre Aufgaben ab, damit sie weiß, woran sie ist. Wenn ihr sie bittet, nicht von sich aus in das Redaktionsgeschehen einzugreifen, hat das nichts mit Misstrauen oder Ausgrenzung zu tun. Eine Schülerzeitung wird nun einmal von Schülern gemacht. In dieser selbstbestimmten Arbeit liegt ihr besonderer Wert.
Archiv
Ihr solltet von jeder Ausgabe ein paar Exemplare übrig behalten. Ihr braucht immer mal wieder ältere Ausgaben, um zu recherchieren. Außerdem werden spätere Generationen von Schülerzeitungsmachern ihre Freude daran haben und können von euch lernen.
Jede Zeitung ist gesetzlich verpflichtet ein Pflichtexemplar an staatliche Bibliotheken abzuliefern. Die Hefte werden dort archiviert und können von jedem Besucher gelesen werden.
Die Schule hat keinen Anspruch auf ein Freiexemplar, es empfiehlt sich aber, dem Schularchiv ein Exemplar zu spendieren.
Layout
Das Layout ist das Setzen von Bild- und Textelementen, sowie das Anlegen von Linien, Bildunterschriften, Zwischenunterschriften, … Ziel eines guten Layouts ist es, das Interesse des Lesers zu wecken und einheitlich durch die Zeitung zu führen, sodass sich der Leser schnell und leicht zurecht findet. Ein professionell angelegtes Layout schafft es, das Leserauge über die gesamte Doppelseite zu führen, ohne Mitwirken des Lesers.
Beim Layout empfiehlt es sich einen Satzspiegel anzulegen. Dies ist eine Mustervorlage, in der die Ränder festgelegt werden. Diese Vorlage gilt für alle Seiten der Zeitung. Es ist wichtig, dass Zeitungen immer in Doppelseiten gelayoutet werden, um eine Einheit zu schaffen, die dem Auge ein möglichst schnelles Zurechtfinden ermöglicht.
Beim Anlegen der Ränder (Kopf-, Fuß-, Bund- und Außensteg) sollte folgendes beachtet werden:
>> Außen: Daumenbreite
>> Innen: je nach Falz/Kniffbreite
>> Oben/unten: je nach Geschmack und Druckmöglichkeit
Im Randbereich dürfen sich KEINE Elemente befinden, es sei denn, es sind: Seitenzahl, Marginalien(Randbemerkungen) oder aus der Seite laufende Grafiken.
Beim Lesen erfassen wir Wörter und Wortgruppen durch kurze „Fixationen“ (Wahrnehmung), danach springen wir zum nächsten Fixationspunkt. Die größten Sprünge („Saccarde“) machen wir, wenn wir mit dem Auge in die nächste Zeile springen. Das Springen in die nächste Zeile ermüdet das Auge am meisten, was heißt, dass wir die Zeilenlänge eigentlich unendlich in die Breite ziehen sollten. Geht leider nicht! Das heißt jedoch nicht, die Zeile solang wie möglich, über die gesamte Seitenbreite, laufen zu lassen. Denn je länger die Entfernung vom Zeilenende zum folgenden Zeilenanfang ist, desto schwieriger wird es für das Auge.
Deshalb gilt es beim Einrichten der Spalten zu beachten:
>> nicht weniger als 40, nicht mehr als 60 Zeichen pro Zeile
>> je mehr Spalten, desto weniger Text, desto mehr Variationsmöglichkeit mit Bild und Text
>> Achtet dabei auf: Zeilenabstand: je länger die Spalte, desto größer der Zeilenabstand
Beim Layout mit Spalten ist darauf zu achten, dass die Zeilen auf einem Grundlinienraster liegen, damit sich Zeilen der Spalten gegenüber stehen.
Um eine übersichtliche Seite zu gestalten, ist es sinnvoll der Überschrift 1/3 der Seite zu geben, dem Fließtext entsprechend 2/3.
Da der Leser-Augen-Weg erwiesener Weise von rechts oben nach links oben, nach rechts unten und links unten verläuft, ist es sinnvoll immer ein Bild in die obere rechte Ecke zu setzen, um den Leser zu halten. Dabei achte man auf die Bildrichtung. Eine weitere Grundregel des Layouts ist, keine Seite ohne Bild zu setzen.
Es gibt serifen- und serifenlose Schriftarten, z.B.:
>> Serifen: Times, Garamond
>> Serifenlos: Arial, Comic Sans
Es empfiehlt sich Überschriften in serifenlosen; Fließtexte in Serifenschriften zu wählen, weil das Auge über die Serifen Buchstaben verbindet, sie besser unterscheiden kann und so ein schnelleres Lesen ermöglicht.
Für den Layouter ist es besonders wichtig, einen Seitenplan anzulegen, um eine Übersicht über die Seiten zu behalten. Dieser Plan sollte bei der Redaktionssitzung erstellt werden, in Absprache mit den Redakteuren.
Der Goldene Schnitt wird als ein Verhältnis beschrieben: meist 3:5 oder 5:8. Es wird vom Menschen als „harmonisch“ empfunden. Dadurch findet er nicht nur in der Architektur und der Plastik Anwendung, sondern besonders in der Malerei, Zeichnung und im Grafikdesign.
Der Goldene Schnitt bezieht sich auf Relationen von Bild- und Seitenformaten, Positionierung dominanter Linien (Horizontlinie) und Anordnung des Motivs innerhalb des Bildes.
Dieses Teilungsverhältnis besagt, dass motivbestimmende Bildteile nicht in die Bildmitte gesetzt werden, sondern nach links/rechts außen oder ins obere/untere Bilddrittel; denn dies erzeugt mehr Spannung beim Betrachten eines/r Bildes/Seite.
Mit Hilfe des Goldenen Schnitts können Ränder, Schriftgrößen und Umrandungslinien aufeinander abgestimmt werden, ein Beispiel dafür: Überschrift Schriftgröße 14, folgender Fließtext Schriftgröße 9. Ein weiteres Beispiel wäre die Satzspiegelfestlegung. Hier könnte man Rand- und Kopfanteile gleich groß anlegen, den Fußanteil größer gestalten. Dies erzeugt einen dynamischen Eindruck.
Textarten
Um Inhalte zu vermitteln ist es notwendig verschiedene Textarten zu nutzen. Die wichtigsten stellen wir euch hier vor. Allerdings werdet ihr in der Praxis kaum reine Artikel finden. Eine Reportage kann Interviewstücke enthalten, ein Portrait kann wie eine Reportage aufgebaut sein.
Eine Nachricht vermittelt Information, die neu sind. Der Inhalt muss interessant und wichtig für den Leser sein. Natürlich kann auch nur zutreffen, dass die Information neu und interessant ist, nicht aber wichtig, so wie das „Gemischte“ in den Tageszeitungen. Wichtig sind diese Nachrichten nicht. Beim Inhalt sollten die 7 W-Fragen beantwortet werden:
WER hat
WEM ist
WAS getan?
WAS widerfahren?
WANN?
WO? // WIE? // WARUM?
Nicht vergessen: WOHER? - Auch die Quelle der Information muss erwähnt werden!
Eine Einleitung gibt es in einer Nachricht nicht. Im ersten Satz steht das Wichtigste, im ersten Absatz das Wichtige. Danach folgen alle anderen Informationen.
Beim verfassen gelten weiterhin die Grundsätze
>> Kurz, Klar, Kommentarlos
>> schlichte, unmissverständliche Sätzen
>> keine/ kaum Fach- und Fremdwörter
>> Hauptsätze
>> Fakten, nicht Gerüchte
Der Bericht ist etwas ausführlicher als die Nachricht, enthält mehr Informationen, Details und Stellungnahmen. Eine Meldung hingegen ist eine Nachricht die aus ein paar Sätzen besteht.
Die Reportage soll das Ziel haben den Leser zu informieren, dabei aber auch unterhaltend zu sein. Dazu muss folgendes beachtet werden:
>> Autor muss am Ort des Geschehens gewesen sein
>> chronologischer oder interessanter Ansatz
>> Präsens – Spannung schaffen
>> freie Themenwahl
In der Erzählweise hat der Autor freie Wahl, allerdings sollte darauf geachtet werden, dass Spannung aufgebaut wird, um den Leser das Interesse an diesem meist längeren Text nicht verlieren zu lassen. Der Leser soll die Möglichkeit haben am Geschehen teilzuhaben – das Gefühl haben dem Erzähler direkt über die Schulter zu schauen.
Ähnlich einer Reportage ist das Feature (aktuell aufgemachter Dokumentarbericht) - allerdings ist es nicht notwendig vor Ort gewesen zu sein.
Auf folgendes ist zu achten:
>> ausführliche Recherche
>> nur Tatsachen in den Text
>> keine eigene Meinung
Jedoch bedeutet dies nicht, dass ein schwerer Sachbericht gewünscht ist, sondern leichter Lesestoff, mit Hintergrund und Zusatzinformationen.
Wenn sich ein Artikel um nur eine Person dreht handelt es sich meist um ein Porträt, diese Textform ist für viele Leser sehr interessant, vor allem wenn es gelingt den Menschen so lebendig wie möglich vorzustellen. Ein Porträt kann aus einer Reportage, Interview und Berichten zusammengesetzt sein. Wichtig dafür ist, dass eine lückenlose Biografie vorliegen muss.
Bei einem Text, der eindeutig (!) als Kommentar gekennzeichnet ist, handelt es sich um die Meinung des Autors. Als erstes sollte eine Hinleitung zum Thema erfolgen, um dann gradlinig aufs Ziel der Argumentation zuzugehen. Eine ausgewogene Argumentation mit Schlussfolgerung ist ebenso möglich, wie ein Aufzählen von Argumenten für nur eine Seite. Die Wahrheit sollte der Autor trotzdem sagen, also keine freien Erfindungen mit einbauen.
Eine Form des Kommentars ist die Glosse, die eine überspitzte Form darstellt. Ironie, Sarkasmus, Unter- und Übertreibung finden hier Anwendung. Dafür ist jedes Thema recht, nur das nötige Fingerspitzengefühl sollte der Autor haben, denn aus einem Scherz darf keine persönliche Beleidigung werden. Und nicht immer ist es nötig eine Glosse zu verfassen. Auf sprachlicher Ebene gibt es keine festen Regeln für das Verfassen von Glossen.
Das Interview, das der Leser zu Gesicht bekommt, hat meist ziemlich wenig mit dem tatsächlich stattgefundenen Frage-Antwort-Spiel zu tun. Eine Abwandelung von etwa 30 Prozent ist normal und oft auch nötig. Es gibt verschiedene Situationen, in denen ein Journalist Aussagen ändern muss beziehungsweise darf.
MUSS:
>> der Interviewte äußert, er möchte nicht, dass eben Gesagtes veröffentlicht wird
>> der Interviewte vollendet einige Sätze nicht und verhaspelt sich, spricht mit vielen Füllwörtern („Äh“)
KANN:
>> um die Dramaturgie zu steigern, darf die Chronologie der Fragen geändert werden
>> eigene Fragen können aufgepeppt werden und Aussagen der Befragten zugespitzt werden
>> es darf viel gekürzt werden
SOLLTE:
>> wenn der Befragte seine Aussagen mehrmals wiederholt
Bei einem Interview ist die Vorbereitung sehr wichtig. Das Informationsziel sollte klar sein und die Fragen so formuliert sein, dass die jeweiligen Antworten länger sind. Es gibt verschiedene Fragetypen.
Geschlossene Fragen lassen als Antwort nur ein Ja oder Nein zu. Um solche Fragen stellen zu können, benötigt der Redakteur ein bestimmtes Grundwissen.
Offene Fragen dagegen geben dem Gesprächspartner die Möglichkeit, sehr ausführlich und detailliert zu antworten. Das kann zu neuem Informationserhalt führen. Dieser Fragentyp ist vor allem dann geeignet, wenn der Fragensteller unsicher ist. Wird der Interviewte zu ausführlich, darf der Interviewer unterbrechen und/oder nachhaken.
Außerdem gibt es noch verschiedene Sonderformen (Provokationsfrage, Oder-Frage)
Ein Interview ist kein Streitgespräch. Der Journalist sollte seine eigene Meinung zurückhalten und im Sinne des Lesers eine Gegenposition einnehmen. Das bedeutet, dass er sich bewusst gegen Einstimmigkeit im Gespräch entscheidet, um selbiges interessant zu gestalten.
Der Interviewte hat das Recht, das redigierte Interview vor der Veröffentlichung zu lesen und zu akzeptieren oder nicht.
Mischformen aus einer objektiven Analyse und einem Kommentar sind Kritiken oder Rezensionen, die sich mit Büchern, Filmen, Autos und vielem mehr auseinandersetzen können.Weitere Mischformen sind Leitartikel, Kritiken und Karikaturen.
Allgemeine Regeln zum Verfassen eines Textes
>> maximal 18 Wörter pro Satz
>> keine Verschachtelung, einfache Sätze
>> keine „ung“-Wörter, dafür mehr Verben und Adjektive
>> keine abstrakten Wörter
>> keine Füllwörter
Ziel: So verständlich, so gut, so interessant wie möglich schreiben!
1. Her mit den starken Verben!
Nicht. „Die sieben Zwerge schauten auf Teller.”, sondern: ,,Die sieben Zwerge starrten auf die leeren Teller.”
2. Aktiv statt Passiv!
Nicht: „Ihm wurde eine Ohrfeige verabreicht.“ - „Martha scheuerte ihm eine.“ Oder „Martha gab ihm eine Ohrfeige.“
3. Mit Adjektiven geizen!
Lola rennt. - Die rothaarige Lola rannte gazellenartig durch das pulsierende Berlin.
4. Kurze Wörter wählen!
z.B. Gefährdungspotenzial = Risiko / Grundnahrungsmittel = Milch und Brot. Der Leser muss das Wort erfassen können, ohne darüber Nachdenken zu müssen.
5. Keine Nominal-Konstruktionen
Beispiel: Bedarftsdeckungswirtschaft, Tiertransportschiff-Kollektion
6. Öfter mal ein kurzer Satz!
E.A. Rauter: „Kurze Sätze sind nicht deshalb angebracht, weil Leser zu dumm wären, längere Sätze zu verstehen. Kurze Sätze bedeuten, dass die Redakteure die Arbeit geleistet haben, für die sie vom Leser bezahlt werden. (…)“ Lange Sätze bedeuten: „Redakteure schieben einen Teil ihrer Arbeit auf die Leser.“
7. Schachtelsätze meiden!
Unser Kurzzeitgedächtnis überbrückt 3 Sekunden; in diesen drei Sekunden passen durchschnittlich 12 gelesene Silben. Bei mehr als zwölf Silben steigt der normal aufmerksame Leser gnadenlos aus. Er weiß am Ende des Satzes nicht mehr, wie der Satz anfing.
8. Achtung vor Redensarten, Floskeln und Klischees!
Beispiel: „Auch wenn sich in Brüssel nunmehr die Ampel für eine „Big bang”-Lösung auf grün steht, kann es sich kein Land erlauben, die Hände in der Schoß zu legen.” Besser: „Auch wenn sich bei der EU eine grundlegende Lösung abzeichnet - handeln müssen die Länder.“
9. Satzzeichen benutzen!
Alle, aber auch wirklich alle (!) Satzzeichen benutzen, schließlich sind sie nicht umsonst da - oder?
9 schöne Schönschreibregeln
Ziel: So verständlich, so gut, so interessant wie möglich schreiben!
1. Her mit den starken Verben!
Nicht. „Die sieben Zwerge schauten auf Teller.”, sondern: ,,Die sieben Zwerge starrten auf die leeren Teller.”
2. Aktiv statt Passiv!
Nicht: „Ihm wurde eine Ohrfeige verabreicht.“ - „Martha scheuerte ihm eine.“ Oder „Martha gab ihm eine Ohrfeige.“
3. Mit Adjektiven geizen!
Lola rennt. - Die rothaarige Lola rannte gazellenartig durch das pulsierende Berlin.
4. Kurze Wörter wählen!
z.B. Gefährdungspotenzial = Risiko / Grundnahrungsmittel = Milch und Brot. Der Leser muss das Wort erfassen können, ohne darüber Nachdenken zu müssen.
5. Keine Nominal-Konstruktionen
Beispiel: Bedarftsdeckungswirtschaft, Tiertransportschiff-Kollektion
6. Öfter mal ein kurzer Satz!
E.A. Rauter: „Kurze Sätze sind nicht deshalb angebracht, weil Leser zu dumm wären, längere Sätze zu verstehen. Kurze Sätze bedeuten, dass die Redakteure die Arbeit geleistet haben, für die sie vom Leser bezahlt werden. (…)“ Lange Sätze bedeuten: „Redakteure schieben einen Teil ihrer Arbeit auf die Leser.“
7. Schachtelsätze meiden!
Unser Kurzzeitgedächtnis überbrückt 3 Sekunden; in diesen drei Sekunden passen durchschnittlich 12 gelesene Silben. Bei mehr als zwölf Silben steigt der normal aufmerksame Leser gnadenlos aus. Er weiß am Ende des Satzes nicht mehr, wie der Satz anfing.
8. Achtung vor Redensarten, Floskeln und Klischees!
Beispiel: „Auch wenn sich in Brüssel nunmehr die Ampel für eine „Big bang”-Lösung auf grün steht, kann es sich kein Land erlauben, die Hände in der Schoß zu legen.” Besser: „Auch wenn sich bei der EU eine grundlegende Lösung abzeichnet - handeln müssen die Länder.“
9. Satzzeichen benutzen!
Alle, aber auch wirklich alle (!) Satzzeichen benutzen, schließlich sind sie nicht umsonst da - oder?
Recherche
Recherche bedeutet, dass für einen Artikel nötige Informationen gesammelt werden und auf ihre Richtigkeit überprüft werden müssen.
Dafür ist vor allem Geduld, Hartnäckigkeit und viel Fleißarbeit nötig.
Themen sind überall zu finden, sie liegen praktisch auf der Straße. Wichtig ist dabei nur Neugier und Eifer.
Organisation der Recherche:
>> Thema formulieren und wichtigste Aspekte mit Hilfe von Fragen eingrenzen
>> Fragen: Was will ich über das Thema lesen? Was interessiert meine Leser?
>> Einteilung nach Gewicht (Was muss ich unbedingt mitteilen? Worauf kann ich verzichten?) und Erreichbarkeit (Wie erreiche ich meine Informationen?)
>> (Experten-)Meinungen/ Stellungnahmen/ Ansichten zusammentragen und gegenüberstellen; Gespräche protokollieren
>> journalistische Sorgfaltspflicht (Wahrheit, Inhalt, Herkunft) und Recht auf Gegendarstellung beachten
Nicht in die Breite, sondern in die Tiefe recherchieren!
Skepsis ist wichtiger als Vertrauen!
Presserecht - „Die Presse ist frei.“
Als Schülerzeitungsredakteur bist du Journalist. Du hast genauso wie der Redakteur der regionalen Tageszeitung mehr Freiheiten als andere und musst dich ebenso einige Regeln halten.
Was darfst du?
… Behörden ausquetschen und ausfragen. Sie sind verpflichtet dir Auskunft zu geben. Das machen sie nicht immer gern und nicht jeder Mitarbeiter ist zur Auskunft berechtigt. Deshalb ist im Zweifel eine gewisse Hartnäckigkeit gefragt und wenn die Sekretärin nichts sagen will, musst du sie nerven bis du den Chef direkt sprechen kannst, denn er darf und muss Auskunft geben. (Das klappt sicher nicht immer und dieses Recht vor Gericht einzufordern ist für die Schülerzeitung unrealistisch. Aber häufig lohnt es sich!)
Offen steht euch demnach der Blick ins Handelsregister, ins Schuldnerverzeichnis, ins Grundbuch, ins Melderegister und in die Listen des Straßenverkehrsamts.
Worauf du achten musst?
…auf die Sorgfaltspflicht! Was du schreibst lesen hunderte Schüler und sie glauben es - ja, sei dir dessen bewusst: Dein Artikel wird gedruckt und Gedrucktes wirkt auf den Leser sehr glaubwürdig. Du trägst also Verantwortung gegenüber deinem Leser. Deshalb musst du sorgfältig sein, Rechercheergebnisse hinterfragen und anzweifeln, nicht jedes Gerücht sofort unüberprüft in die nächste Ausgabe setzen. Behauptet Friedrich Quarkbrötchen zum Beispiel sein Lehrer Dr. Verteilegernsechsen hätte ihm eine Ohrfeige verpasst, so ist es deine Pflicht auch die Position des Lehrers zu hören und womöglich andere Zeugen zu finden.
…Recht auf Menschenwürde: „Das Recht des einzelnen auf Achtung seiner Menschenwürde und auf Entfaltung seiner individuellen Persönlichkeit ist unantastbar“.
Folgende drei Bereiche sind für den Journalisten Tabu:
>> Individualsphäre (eigener Name, eigenes Bild und persönliche Ehre)
>> Intimsphäre (Privat- und Familienleben)
>> Geheimsphäre (z.B. Briefe, Tagebücher, Krankenakten)
Welches Foto darf geknipst werden, welches darf in die Zeitung?
Grundsätzlich gilt: Fotografieren dürft ihr erst mal alles und jeden. Solange es nicht veröffentlicht ist, habt noch gegen kein Recht verstoßen. Welches Foto darf nun auch in die Zeitung?
>> absolute Personen der Zeitgeschichte, also alles von Günther Grass über Gerhard Schröder bis Oliver Kahn ist erlaubt, wenn ihr das Foto selbst gemacht habt, dürft ihr es drucken. Dazu gehören im weiteren Sinne auch Direktor und Lehrer, denn die sind öffentliche Personen an eurer Schule.
>> relative Personen der Zeitgeschichte stehen kurzzeitig in der Öffentlichkeit, wie die Beteiligten eines Gerichtsprozesses oder der Schüler aus der elften Klasse, der beim Schulfest eine Rede hält – geknipst und gedruckt, es ist erlaubt!
>> Dokumente der Zeitgeschichte sind Fotos vom Wühltisch bei C&A oder vom ersten Schnee mit Schneeballschlacht auf dem Schulhof – es geht nicht direkt um die Personen, sondern um die Ereignisse: Schlussverkauf und Schneeballschlacht auf dem Schulhof – ab in die Zeitung damit.
>> Beiwerk zur Landschaft – ihr habt ein Foto vom neuen Sportplatz gemacht und klein, hinten links sonnt sich im pinken Bikini die Frau vom Platzwart? Tja, da hat sie Pech gehabt und wird mit abgedruckt.
>> Einverständnis des Fotografierten – Bezahlung, offensichtliche Aufnahme, z.B. bei einer Straßenumfrage oder direkte Einverständniserklärung
Gegendarstellung
Sollte euch mal Fehler unterlaufen oder versehentlich-absichtlich etwas Unwahres in die Zeitung kommen, sind eure „Opfer“ nicht wehrlos. Sie dürfen eine Gegendarstellung fordern und die müsst ihr abdrucken.
Die Schülerzeitung „Durchblick“ macht sich den Spaß und veröffentlicht Gerücht „Herr Kreidewerf und Frau Piepsstimme kommen jeden Morgen gemeinsam zur Schule und haben offensichtlich ein Verhältnis, das über die Fahrgemeinschaft weit hinausgeht“. Das ließen sich die beiden Pauker nicht gefallen und formulierten eine Gegendarstellung, die der „Durchblick“ drucken musste. Was muss dabei beachtet werden? Die Gegendarstellung wird nicht von der Zeitung verfasst, sondern vom Betroffenen (oder bei den großen Zeitungen vom Anwalt) und muss von ihm unterschrieben sein. Die Gegendarstellung darf nicht länger als der eigentliche Artikel sein und soll keine Meinungsäußerung enthalten. Doch wahr sein muss die Gegendarstellung nicht!