Mediensucht bei Kindern und Jugendlichen

22. Januar 2008, 20:20 — 2089 Klicks — KiJuRedaktion

 Votes | Average: 0 out of 5 Votes | Average: 0 out of 5 Votes | Average: 0 out of 5 Votes | Average: 0 out of 5 Votes | Average: 0 out of 5 (Noch keine Bewertungen)
Loading ... Loading ...

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /homepages/u5221/www.kijuredaktion-potsdam.de/wp-includes/functions-formatting.php on line 76

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /homepages/u5221/www.kijuredaktion-potsdam.de/wp-content/plugins/postratings/postratings.php on line 398

Chatten, Games, Web 2.0: Immer mehr Kinder und Jugendliche nutzen regelmäßig
die Möglichkeiten der neuen Medien. Für einige von ihnen entwickelt sich die
anfängliche Begeisterung zu einer zwanghaften Regelmäßigkeit und schließlich
zu einer Sucht, wie bei Alkohol oder Nikotin.
Wie äußert sich eine solche Medienabhängigkeit und wie kann geholfen werden?
Wir sprachen mit Knut Kiepe. Er leitet beim Gesamtverband für
Suchtkrankenhilfe (GVS) im Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in
Deutschland das Referat Selbsthilfe.

Herr Kiepe, was bedeutet der Begriff Mediensucht?
Unter Mediensucht wird im Allgemeinen ein exzessiver Umgang mit einzelnen
oder mehreren neuen elektronischen Medien verstanden. Es muss allerdings
klar zwischen intensiver Mediennutzung und einer Medienabhängigkeit
unterschieden werden. Nicht jedes Kind oder jeder Jugendliche, der drei
Stunden oder mehr am Tag online ist, ist auch gleich mediensüchtig.

Können Kinder und Jugendliche tatsächlich abhängig vom Computer werden?
Pauschal kann man das schwer beantworten. Für eine Suchtentwicklung ist
meist nicht das jeweilige Medium ausschlaggebend sondern die Tätigkeit, die
ein Nutzer ausübt, also die Anwendungen oder Spiele, die konsumiert und
bedient werden. Das heißt, dass ein Jugendlicher zum Beispiel nicht vom PC,
also dem Gerät an sich, süchtig wird sondern von dem, was er mit diesem PC
macht. Spielt er beispielsweise 8 Stunden am Tag ein bestimmtes
Online-Spiel, ist es diese Spiel-Welt, die ein Suchtverhalten auslösen kann,
nicht der PC selbst.

Wieso üben Internet, Handy oder Spielkonsolen eine so große Faszination auf
junge Menschen aus?
Jede neue Technik übt erst einmal einen großen Reiz aus. Hinzu kommt eine
flächendeckende Verfügbarkeit der neuen Medien. Heutzutage besitzen 94 % der
Jugendlichen ein eigenes Handy, 45% von ihnen einen eigenen
Internetanschluss. Die Unabhängigkeit von der Erwachsenenwelt spielt
ebenfalls eine große Rolle, ebenso die Aussicht auf einen anonymen
Rollentausch und oft auch ein gewisser Gruppenzwang. Das Internet oder
verschiedene Spiele bietet grenzenlose Möglichkeiten, das ist sehr
verlockend.

Woran kann ich erkennen, dass jemand medienabhängig ist?
Ein genaues Raster für das Erkennen einer Mediensucht ist wissenschaftlich
nicht exakt definiert, da die Mediensucht bisher nicht als Krankheit
anerkannt ist. Es gelten jedoch ähnliche Merkmale wie bei anderen
Abhängigkeiten. Entscheidende Hinweise sind demnach intensive Rückzüge in
die eigenen vier Wände, das Vernachlässigen von Freundschaften oder die
Verschlechterung von Schulnoten. Da Mediensucht
sehr privat stattfindet, ist sie meist schon fortgeschritten, bevor die
Eltern sie erkennen. Professionelle Hilfe und Therapieangebote leisten
beispielsweise das Kompetenzzentrum Mediensucht der Evangelischen
Suchtkrankenhilfe Mecklenburg.

Sollten Eltern ihren Kindern den Computer völlig verbieten?
Das Problem besteht darin, dass man Kindern und Jugendlichen ihr Medium
nicht gänzlich entziehen kann, wie es beispielsweise bei Alkohol oder
Zigaretten möglich ist. Dazu sind die modernen Medien viel zu sehr Teil
unserer heutigen Realität, auch bereits der unserer Kinder. Wichtig ist
vielmehr, den richtigen Umgang mit diesen Medien zu lehren bzw. wieder zu
erlernen. Dazu können beispielsweise medienfreie Zeiten vereinbart werden.
In diesen Schon- und Schutzräumen sollten andere Dinge wichtig werden,
beispielsweise als Familie etwas gemeinsam zu unternehmen oder das Mitwirken
in einer Jugend- oder Gemeindegruppe.

Abgelegt unter: Familien, Fachkräfte | |

Hinterlasse ein Kommentar

Du musst eingeloggt sein, um ein Kommentar schreiben zu können.

 

Deprecated: Function split() is deprecated in /homepages/u5221/www.kijuredaktion-potsdam.de/wp-includes/cache.php on line 215

Deprecated: Function split() is deprecated in /homepages/u5221/www.kijuredaktion-potsdam.de/wp-includes/cache.php on line 215

Deprecated: Function split() is deprecated in /homepages/u5221/www.kijuredaktion-potsdam.de/wp-includes/cache.php on line 215

Deprecated: Function split() is deprecated in /homepages/u5221/www.kijuredaktion-potsdam.de/wp-includes/cache.php on line 215